Pflege und Futter

Standort und Einrichtung des Raupenkastens

Auf den Boden des Kastens legst du ein Haushaltspapier. Das zieht überschüssige Flüssigkeit auf, fängt den Kot der Raupen auf und kann ganz einfach gewechselt werden. Stelle ein Fläschchen mit Wasser und der Futterpflanze in den Kasten. Dichte das Fläschchen mit Haushaltspapier ab, damit die Raupen nicht reinfallen können. Es ist wichtig, dass du die Raupen nur mit ihrer Wirtspflanze (z. B. Brennnesseln) fütterst. Stelle den Kasten an einen hellen Ort in der Wohnung, vermeide aber direkte Sonneneinstrahlung, damit die Pflanzen länger halten. Der Raupenkasten ist konzipiert für den Innenbereich (z.B. Schulzimmer, Wohnzimmer), bitte stellen Sie ihn nicht draussen hin, wo er Feuchtigkeit und insbesondere Hitze ausgesetzt ist.

Was fressen Raupen?

Nicht alle Raupen essen dasselbe. Es ist daher umso wichtiger, dass du nur Raupen nach Hause nimmst, die du kennst. Womöglich fütterst du sie sonst mit dem falschen Futter. Am besten nimmst du immer etwas von der Pflanze mit, auf der du die Raupe gefunden hast. Mit dem Flyer, den du zum Raupenkasten bekommst, kannst du auch gut die verschiedenen Raupenarten bestimmen. Das funktioniert auch mit dieser Website. Die verschiedenen einheimlichen Raupenarten und die Angaben, welche Raupe was frisst, findest du hier: Raupen finden

Vorbereitung für die Schwalbenschwanz-Raupen

Viele ziehen im Raupenkasten die wunderschönen Schwalbenschwanz-Raupen auf. Vermutlich auch, da wir auf dieser Website eine Verschenk-Plattform für diese tollen Raupen haben. Anbei ein paar Hinweise explizit für die Schwalbenschwanz-Aufzucht: 

  • Das Wichtigste: Haltet genügend Futter bereit. Die Raupen fressen Fenchelkraut, Karottenkraut, Dill oder Weinraute. Nichts davon kann man im Lebensmittelladen kaufen. Es muss auf dem Balkon oder im Garten gesetzt werden und wachsen. Manche holen das Futter auch beim Nachbarn oder beim Grosi im Garten. Die grossen Raupen fressen sehr viel. Daher muss wirklich  sichergestellt sein, dass genügend Futter vorhanden ist.
  • Wenn ihr in der Natur Raupen findet, die bereits 2–3 cm gross sind, lasst sie besser draussen. Höchstwahrscheinlich wird zwar ein Vogel die Raupe holen. Aber erfahrungsgemäss sind sehr viele Raupen von Parasiten befallen. Sie werden spätestens nach der Verpuffung sterben. Bzw. es schlüpfen weitere Parasiten (z.B. Schlupfwespen) aus der Raupe, die dann auch eine Gefahr für andere Raupen oder Puppen sind.
  • Wir empfehlen, nicht mehr als 3 grosse Schwalbenschwanz-Raupen gleichzeitig im Raupenkasten zu halten. Für die Raupen selbst ist es zwar kein Problem, aber mehrere grosse Raupen fressen so viel, dass man ständig am Auffüllen des Futters ist. Raupen von verschiedener Grösse können es auch mehr sein. 
  • Die Schwalbenschwanz-Raupen verpuppen sich sehr gerne am Holz des Raupenkastens. Daher ist es nicht nötig, Eierkartons oder Äste zum Verpuppen anzubieten, wie das bei anderen Produkten empfohlen wird.
  • Wenn dann der Schmetterling schlüpft, lasst ihn noch mehrere Stunden im Raupenkasten. Die Flügel müssen trocknen, sonst kann er nicht richtig fliegen und die Vögel werden zur Gefahr. Erst, wenn der Schmetterling wild zu flattern beginnt, ist er bereit für den grossen Moment. Man bringt den Raupenkasten nach draussen, öffnet ihn und kann dann vorsichtig den Finger unter die Vorderbeine platzieren. Der Schmetterling klettert auf den Finger und so kann man warten, bis er sich entscheidet, abzuheben! 
  • Und wie immer: Der Raupenkasten soll drinnen stehen, damit er nicht der direkten Hitze oder der Feuchtigkeit der Nacht ausgesetzt ist. 
  • Aktuelle Tipps und weitere Anregungen findet ihr auch auf unserer Facebook-Seite.

So fütterst du deine Raupen

Das Futter muss sauber und frei von anderen Insekten sein. Am besten schüttelst du es aus und spülst es unter Wasser ab, damit sich keine Insekten mehr darauf befinden. Ein paar Blätter des Futters sollten die Wände des Kastens berühren, damit herabgefallene oder frisch eingebrachte Raupen das Futter erreichen können. Suche dir eine gute Futterstelle nahe von zu Hause, wo du leicht und schnell neues Futter für deine Raupen holen kannst.

So sorgst du für Frische

Raupen mögen es sauber. Reinige am besten alle zwei Tage den Raupenkasten und erneuere das Futter, sobald es nicht mehr frisch aussieht. Nimm zum Reinigen den ganzen Inhalt aus dem Kasten und wische ihn mit einem trockenen Tuch aus. Lege ein neues Haushaltspapier auf dem Boden aus. Wichtig: Fasse die Raupen nie an, sie sind sehr verletzlich. Wenn nötig kannst du ein Räupchen mit einem weichen, feuchten Pinsel auf ein Papier- oder Karton­­stück schieben. Klammert sich eine Raupe an das verbrauchte Futter, stellst du ein zweites Glas mit frischem Futter daneben. Sie krabbelt dann von selbst auf das frische Futter und du kannst das alte entfernen.

Weitere wichtige Infos in Kürze

  • Manche Schmetterlingsarten legen bis zu 200 Eier auf einmal, andere nur ein Einzelnes ei oder sechs bis acht Eier in kleinen Türmchen. Ein einzelnes Ei ist nur wenige Millimeter gross.
  • Mach dir keine Sorgen, wenn deine Raupen plötzlich eine andere Farbe haben. Sie häuten sich, wenn sie vom Fressen zu dick geworden sind. In dieser Zeit sind sie auch auffällig träge.
  • Fasse die Raupen nicht an. Wenn sie runterpurzeln, stelle ihnen ein Ästchen hin.
  • Raupen wachsen schnell. Sammle am besten nur die Kleinen (bis 2 cm). Die grossen sind leider oft von Parasiten befallen und sterben, bevor sie sich verpuppen können.
  • Es kommt so oder so immer wieder vor, dass Raupen sterben oder verpuppte Tiere nicht schlüpfen. Das ist normal. In der Natur überleben nur 2 von 100 Raupen.
  • Wenn die Hälfte deiner Raupen sich verpuppen und die Schmetterlinge schlüpfen, hast du erfolgreich Raupen gezüchtet.
  • Sammle nicht mehr als zwei bis vier Raupen für deinen Raupenkasten.
  • Die ersten Schmetterlinge werden etwa 8 bis 14 Tage nach der Verpuppung schlüpfen.


Mit Freude und Herzblut realisiert durch:

Rahel Schmidiger, Irene Boog, Kathrin Bernet, Susann Blum, Viola Filliger mit geschätzter Unterstützung von Papa Papillon und der Werbeagentur MINZ in Luzern

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